
Anfang November gab PokerStars massive Veränderungen des VIP-Programms bekannt. Sofort regte sich vor allem bei den (semi-)professionellen und Vielspielern großer Widerstand. Kurz darauf rief die größte russische Poker Community Gipsyteam im 2+2 Forum dazu auf PokerStars vom 1. bis zum 3. Dezember zu bestreiken. Mittlerweile haben sich schon mehr als 1.800 Spieler registriert. Superstars wie Dani Stern, Mike Timex McDonald und Phil Galfond führen den Streik an, und mit Sebastian Ruthenberg ist sogar ein ehemaliger Team PokerStars Pro dabei.
Die Hintergründe des Streiks
Anfang November hatte PokerStars aus heiterem Himmel bekannt gegeben, dass das VIP-Programm bereits zum 1. Januar 2016 geändert wird.
Auch beim Marktführer möchte man sich in Zukunft auf die Amateur- und Freizeitspieler konzentrieren.
Alle Regulars, sowie professionelle und Vielspieler sollen das Ganze finanzieren und müssen massive Einbußen hinnehmen.
Hier sind die wichtigsten Änderungen auf einen Blick:
Alles Wissenswerte und die Details der Änderungen könnt ihr hier nachlesen
Sofort nach der Bekanntgabe kochten Social Media Platformen wie Twitter und Facebook, sowie die Poker-Foren über mit Posts des Unverständnis und Ärgers.
Ein Pro nach dem anderen äußerte harrsche Kritik am Marktführer und Justin Bonomo sagte, damals schon Proteste voraus:
Nov 1st, 2015 - The day PokerStars formally announced they no longer care about their customers. https://t.co/zCHTtJR7G9 There will be riots
— Justin Bonomo (@JustinBonomo) November 1, 2015Die Initiatoren und Anführer des Streiks
Den Stein so richtig ins Rollen brachte dann ein Thread im 2+2 Forum. Dieser wurde von GipsyTeam, der größten russischen Poker Community und Seite von Sergey “Gipsy” Rybachenko eröffnet.
Wer sich am Streik beteiligen möchte, muss seinen Screenname und das/die gespielten Limits in den Thread posten und verplichtet sich darüber hinaus:
1. Im Zeitraum vom 1. bis 3. Dezember nicht auf PokerStars zu spielen.
2. Am 1. Dezember eine beliebige Summe von seinem Account auszucashen.
Als Ziele des Streiks wurden angegeben:
а) Die Unterstützung der Regulars und Poker Community zu gewinnen
b) Einen Streik durchzuführen und seine Auswirkungen zu testen
c) PokerStars seine Meinung zu den Veränderungen des VIP-Programms offen zu zeigen und Bereitschaft zum Protest offen zu zeigen, bevor die Veränderungen in Kraft treten.
Dani Stern, Mike McDonald und Phil Galfond als Anführer
Vor 4 Wochen hatten sich gerade mal 120 Spieler registriert, doch dann wurden Top Pros auf den Thread aufmerksam und begannen damit ihn auf Twitter zu verbreiten:
If you play online poker for a living- I suggest reading this thread and not playing on @PokerStars Dec 1st-3rd https://t.co/v6pFzWFRyn
— Mike McDonald (@MikeMcDonald89) November 28, 2015Dabei kristallisierten sich die Onlinelegenden Dani “Ansky” Stern, Mike “Timex” McDonald und Phil “OmgClayAiken” Galfond schnell als Anführer heraus.
Vor allem Ersterer setzt seitdem alle Hebel in Bewegung um die gesamte Onlineszene zu vereinen, und er scheint einen guten Job zu machen:
I just want to thank @TheRealAnsky for all he is doing. We have the most self-interested job on earth yet he is managing to unite everyone
— Mike McDonald (@MikeMcDonald89) November 28, 2015Stern und Galfond sind davon überzeugt, dass die High Stakes, ohne die Hilfe von Rakeback, in Zukunft nicht mehr schlagbar sein werden und dass die Veränderungen Poker nachhaltig schaden werden:
2. Make changes U want by limiting usefulness of software, NOT by creating unenforceable rules that will put the honest players out of work.
— Phil Galfond (@PhilGalfond) November 3, 2015Poker must be a game that players can win at. It's what makes it special, and not roulette. An unbeatable game will attract no one.
— Dani Stern (@TheRealAnsky) November 27, 2015Daniel Negreanu steht allein
Daniel “KidPoker” Negreanu war der einzige professionelle Pokerspieler, der sich öffentlich für die Veränderungen aussprach: “Die Änderungen werden auf die absolute Mehrheit der Spieler eine positive auswirkung haben“, sagte Negreanu nach der Bekanntgabe.

Damit hat sich Daniel unter seinen Kollegen mit Sicherheit keine Freunde gemacht.
Außerdem ist es mehr als fraglich, ob er als professioneller Pokerspieler, der ab und an auch die High Stakes Mixed Games spielt, diese Äußerung getätigt hätte, wenn er nicht einen millionenschweren Vertrag mit PokerStars hätte.
Wird der Streik etwas bringen?
Es wird sehr spannend zu beobachten ob, und wenn ja welche Auswirkungen der Streik haben wird.
Unzählige High Stakes Spieler und Grinder befinden sich in der Liste, sodass PokerStars die Auswirkungen definitiv spüren und tausende von Euro einbüßen wird.
Ob ein nur dreitägiger Streik allerdings ausreicht wirklich etwas zu bewegen? Schon letztes Jahr gab PokerStars eine Änderung des VIP-Systems bekannt und nahm diese nach Protesten wieder zurück.
Das dies noch einmal passieren wird, ist unter der neuen strategischen Ausrichtung die seit der Übernahme durch Amaya herrscht, und die sich auf Freizeitspieler, Casino und Stars konzentriert jedoch mehr als fraglich.
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